Ist vollwertig bei Kochbüchern nicht mehr in?
So sind zumindest nach Ansicht meines Verlegers die Verkaufszahlen zu deuten und es erhebt sich natürlich die Frage, soll ich auch dem neuen Trend der veganen Küche nachrennen?
Die Vielzahl der derzeit erscheinenden veganen Kochbücher lassen mich mal vermuten, dass manche der Bücher von Leuten geschrieben werden, die nur einer Mode folgen, aber sich nicht wirklich mit dem Thema Vegan auseinandergesetzt haben, oder diese Lebensweise praktizieren. Einem Trend hinterher hecheln, ist nie mein Motto gewesen und so werde wohl in absehbarer Zeit kein veganes Kochbuch schreiben. Ich finde mich damit ab, dass sich meine Bücher, die ersten sind vor mehr als 20 Jahren erschienen, derzeit nicht mehr ganz so toll verkaufen.
Schlagwörter: vegan, Verkaufszahlen, Verleger, Vollwertkochbuch
November 23rd, 2013 at 10:44
Hallo Herbert,
das ist leider im Moment so, der Trend ist die vegane Ernährung, vor allem bei der jungen Generation. Da sind es dann meistens nur ethische Gründe, gesundheitliche Probleme sind in diesem Alter noch nicht so relevant, obwohl ,
auch bei vielen jungen Menschen treten immer häufiger Allergien und sog. Intoleranzen auf, aber die sind mit Tofu,
Agavendicksaft, Ahornsirup und Auszugsmehl nicht in den Griff zu bekommen. Das ist auch veganen Starköchen
wie Atila Hildemann sicher nicht bekannt.
Mit Ersatzprodukten ist ja auch eine Menge Geld zu verdienen, das kommt dazu.
Liebe Grüße
Marita
November 23rd, 2013 at 12:27
Vermutlich renne ich eine öffene Tür ein und Du hast das schon längst gemacht (kenne leider Deine Bücher nicht), aber was ich mir gut und interessant als Kochbuch vorstellen könnte wäre eine Mischung aus vollwertig, ökologisch, saisonal, ggf. regional unter der Berücksichtigung großer Einkauf, kleine Portionen. Soll beispielsweise heißen, wenn ich einen Tag Kohlrouladen für zwei Esser mache, bleibt sicher noch Kohl übrig, da wäre es praktisch, am nächsten/übernächsten Tag Krautsalat oder sowas aus den Kohlresten zuzubereiten. Usw.
November 24th, 2013 at 09:17
Hallo Dirk, genau das habe ich in meinem Kochbuch „Vollwertig kochen für mich“ umgesetzt, bei allen Kochbüchern weise ich darauf hin, dass ich nur saisonale Produkte verwenden, also keine Erdbeeren oder Spargel zu Weihnachten.
November 24th, 2013 at 09:20
Hallo Marita, ich finde es gut, wenn sich Menschen egal, welchen Alters sich für die vegane Lebensweise interessieren und entscheiden, nur ist es gerade bei dieser Lebensform wichtig, die Ernährung so zu gestalten, dass alle notwendigen Elemente in ausreichender Menge enthalten ist, was vielleicht nicht in jedem Buch der veganen Kochbuchschwemme berücksichtigt wird.
November 24th, 2013 at 12:35
Hallo Herbert, sicher ist eine vegane Ernährung gut für den Tierschutz, unsere Umwelt und für den Menschen.
Selber lebe ich ja auch schon etliche Jahre tiereiweißfrei bzw. tiereiweißarm
und möchte auch den Anteil von Butter,
Sahne und Honig noch weiter reduzieren.
Ich wünsche mir Kochbücher mit veganen
und tiereiweißarmen Rezepten, die ohne
Ersatzprodukte auskommen und die auch den
“ Normalessern“ gut schmecken.
Mit abwechslungsreichen Frischkost-Rezepten einschließlich dem Frischkorngericht wären doch alle notwendigen Vitalstoffe enthalten.
Schwierig wird es dann bei Backrezepten oder bei Aufläufen, da z.B. Eier und Käse
doch nicht so einfach zu ersetzten sind
November 26th, 2013 at 08:00
In meinen Kochbüchern sind rund 1/3 der Rezepte vegan oder tierisch-eiweißfrei und viele weitere lassen sich problemlos z.B. durch Verwendung von Öl statt Butter oder Verzicht auf Honig entsprechend abwandeln. So schwierig ist es auch beim Backen nicht, wie ich schon vor vielen Jahren in einem Backbuch ohne tierisches Eiweiss gezeigt habe, allerdings würde ich heute den Anteil an Butter und Sahne noch weiter reduzieren.